Mit der sympathischen Unterschrift "Punkrock as it's best: hässliche Männer, gute Musik" llockt man ins gediegenen Ambiente des
"King-Calavera"-Club. Wechselnde DJs und The Mighty Struts spielen zum Tanze auf (
Flyer). Geht auch am Samstag weiter, da muss ich aber
hierhin.
Nach frustrierenden Erfahrungen mit den Verkehrskaspern vom ADFC besteht nachher die Chance, dass die schöne Aktionsform
"Critical Mass" auch in Hamburg mal sinnstiftend eingesetzt wird. Wenn die Bullen nicht wieder Amok laufen: heute Abend tobt der St.-Pauli-Mob und auch sonst muss ja auf alles mögliche g8tet werden, wie bei
Spiegel Online zu lesen ist:
Das Landeskriminalamt versucht demnach auch, Internet-Cafés dazu zu bewegen, Videokameras zu installieren und die Aufnahmen der Polizei zur Verfügung zu stellen. Zudem habe der Staatsschutz die Drogeriekette Schlecker ins Visier genommen. Dort könnten szeneverdächtige Leute bestimmte Dinge einkaufen.
Darüberhinaus sitzen die Schnüffler in den Postverteilzentren und öffnen Briefe. Soll mir noch mal einer sagen, der Begriff "Stasi 2.0" sei überzogen. Ein Argument wäre allerdings die Rechtsfolge, da müsste man dann vielleicht eher von "Gestapo 2.0" sprechen. Macht's aber auch nicht besser.
Aber es wird ja alles gut: Unter Ignoranz jeglicher Fachkompetenz (vom Chaos Computer Club bis zu Wirtschaftsunternehmen sind sich da eigentlich alle einig) beschließt der Bundestag den sogenannten "Hackerparagraphen", dazu gibt es (wie immer eigentlich) eine gute Zusammenfassung, Kommentare und Links bei
Netzpolitik.org. Wenn man das streng liest, ist jeder Benutzer von Software (auch Mail- oder Officeprogramme "verändern Daten") ein Terrorist. Und Microsoft als Firma, "deren Zwecke oder deren Tätigkeit darauf gerichtet sind, 2. Straftaten nach den §§ 303b" zu begehen, ist nach §129a als terroristische Vereinigung zu verfolgen. Paradoxerweise ist Microsoft zweifach eine terroristische Vereinigung: einmal für das Herstellen von Hackersoftware an sich, einmal dadurch, dass die proprietäre Monopolkulturm, "die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern oder Dienstleistungen oder die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland beeinträchtigt" wird. Gewerbesmässiges Handeln, dass hier vorausgesetzt werden kann, wirkt strafverschärfend. Und allein der Versuch ist strafbar.
Und gegenglueck ist auch Terror.
Update:
Schnüffler bei der Post in der TAZ Nord, oben stehendes Zitat ist auch mehr oder weniger aus der
TAZ
Kalt war's. Aber während ich wie viele, viele andere da sein musste, um deutlich zu machen, dass Atomkraftwerke abgeschaltet gehören, WOLLTEN auch unzählige B
ulleneamten da sein. Dabei ist das so ein Kackjob. Warum bleibt ihr nicht einfach zuhause? Vielleicht mal Krankschreiben lassen? Kann und werde ich wohl nicht verstehen.
Selbst wenn der Castor planmässig durchrollt, hat der Atomstaat schon verloren, weil er 16472 bewaffenete Robocops (9372 der Länder / ca. 7100 vom Bund, lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) braucht, die das Ding "schützen". Und da wird dann auch deutlich, dass selbst minimale Verzögerungen teuer sind. Annahme: es schafft eine Klein(st)gruppe, so nahe an den Transport heranzukommen, dass der Zug beinahe oder kurz stoppt und so nur eine Minute Verspätung bewirkt wird. Selbst wenn sich an der Strecke bis Lüneburg die Einsatzzeiten der Ordnungshüter vielleicht nicht verlängern, muss zumindest die 7921köpfige (lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) Besatzungstruppe im Wendland eine Minute länger bleiben.
7921 HohlkKöpfe mal 1 Minute = 7921 Minuten = ca. 132 Stunden Mehreinsatz
Und trotz Abschluss der Umladearbeiten auf die Straßentransportfahrzeuge gegen 00:40 Uhr, verließ der strahlende Schrott die Umladestation erst um 04:24 Uhr. Auch wenn sie es sich schönreden: "Um 06.04 Uhr fuhr der erste Tieflader nach störungsfreier Fahrt in das Transportbehälterlager bei Gorleben ein, um 06.08 Uhr erreichte der zwölfte LKW sein Ziel." (lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) - das waren nochmal dreidreiviertel Stunden Verzug.
Abschalten den Scheiß!
Das alljährliche Castorritual kündigt sich an:
„Uns liegt der Fahrplan inzwischen vor“, so der Sprecher der BI. „Laut Plan soll die strahlende Fracht am 10 November um 19.47 Uhr in Valognes starten und am nächsten Tag gegen 14.32 Uhr den Grenzbahnhof Lauterbourg zum Personalwechsel erreichen“.
(
Quelle)
Den unüblichen Fahrplan kann man so interpretieren:
Ein Geschenk der Polizei an alle, die sich querstellen wollen: Der Castor kommt diesmal Sonntag (12. 11.) in Dannenberg an.
(
Quelle)
Auch gut zu wissen: Die Freie Republik Wendland hat eine
Allgemeinverfügung erlassen: Der Aufmarsch der Besatzungstruppen ist in diesem Jahr erstmalig verboten.
Aktuelle Infos gibt es wie immer unter
www.castor.de, zieht euch warm an und
setzt euch. Kekse mitbringen kann nicht schaden.
Nach dem ich die
Bernardsche Auslöschung, die großartigen
Suicidal Birds im Størte (da gab es auch noch die eher anstrengende Experimental Dental School) sowie die Abschiedsfestivitäten anlässlich des Indientrips der
Frau, die weiß, wo es in Hamburg langgeht bei absolut indiskutabler Musik im Urknall hier mal unerwähnt lassen will, besteht mal die Chance auf ein ruhiges Wochenende.
Morgen treffe ich Mr.
Couchsurf Österreich, aber abends sieht es eher nach toter Hose aus. Samstag könnte mensch
Tod im Strandkorb (und Lady Boy) im Planet Subotnik lauschen, Sonntag ist
Kaffee.Satz.Lesen 33 (die haben tatsächlich Frames auf ihrer Seite ...) und wir dürfen eine Stunde länger schlafen.