Skip to content

Und tschüss Hamburg Vattenfall Towers!

Schöne Scheiße: Die Hamburg Towers haben bekannt gegeben, dass ab der Rückrunde Vattenfall als Sponsor einsteigt. Ausgerechnet. Bei der Nähe zur Dreckschleuder Moorburg ja auch irgendwie logisch, aber unter gar keinen Umständen akzeptabel. Ein notorisch unzuverlässiger Atomstromer & Braunkohltagebauer, der jetzt auch noch die Steuerzahler auf Mlliarden verklagt. Da ist es erfolgreich geglückt, die Vattenfall-Lesetage abzuschaffen, das Marathonsponsoring zu unterbinden und dann sowas.

Den billigen Witz mit AKW-Kühltürmen im Towerslogo spare ich mir jetzt. Aber es tut mir leid, schlimmer als Vattenfall fände ich nur Monsanto oder einen Hersteller von Landminen und Streubomben. Damit ist meine Dauerkartenverlängerung jetzt schon vom Tisch, ich werde kein Towertrickot mehr tragen und meine Dauerkarte als neutraler, nicht mehr parteiischer Zuschauer absitzen. (Wenn jemand Interesse an einer Dauerkarte in bester Lage für den Rest der Saison hatte, melde er/sie sich, ich verkaufe sie gerne für den Restwert.)

NOlympia - auch beim Basketball!

Ich bin ja zugegebenerweise seit über 40 Jahren hardcore Basketballfan und habe auch sofort eine Dauerkarte für die Hamburg Towers gekauft, als die vergangenes Jahr als Neugründung in der 2. Bundesliga angefangen haben. Das macht alles auch Spass bislang, aber es geht mir schon gehörig auf den Sack, dass die nicht mal auf die Idee kommen, dass es gute Gründe gibt, die Hamburger Olympiawerbung für komplette Scheiße zu halten. Neben der ja auch sonst in der Stadt um sich greifenden, bedingungslosen Olympiaunterstützung ohne ein Mindestmass an Reflexion über die Konsequenzen, soll beim morgigen Heimspiel nun auch noch zusätzliches Olympia-Klimbims stattfinden.

Für Hamburg ist Olympia vor allem teuer, da könnten wir stattdessen noch ca. 20 Elbphilharmonien bauen. Oder, wenn das Geld angeblich schon da ist, Schulsport, Breitensport, Schwimmunterricht und dergleichen bestens ausstatten und auch sonst sinnvolle Dinge finanzieren ... ich weiß auch nicht, was die Towers und die angeschlossenen Jugend-, Schul- und Rolli-Basketballprojekte sagen, wenn sie feststellen werden, dass sie in "ihrer" Halle monatelang nicht trainieren können, weil die als Olympiatrainings- oder Wettkampfstädte für sie off limits ist. Oder dass die Kohle für nötige Reparaturen, Aus- & Umbauten leider für irgendwelchen Olympia-Wegwerfkack in der Halle verbraten wird.

Vieles, was man über in Olympia in Hamburg wissen sollte, z. B. warum die Chancen für 2024 bei null stehen, wird hier zusammengetragen. Auch wenn das Gegenteil von den (vermeintlichen) Olympiabefürwortern dumpf wiederholt wird: Der Ausverkauf einer Stadt an das IOC hat sich noch nie gelohnt. Das IOC kassiert steuerbefreit immense Kohle ein und überlassen die ebenfalls immensen Kosten dem lokalen Steuerzahler.

Auch eine interessante Frage: Vermutlich wird während des Olympiazeitraumes (plus X) der Großteil der Stadt zum Gefahrengebiet erklärt. Also holt die Klobürsten raus!

Testspiel Hamburg Towers vs. Bakken Bears

Die schlimmste Zeit für den gemeinen Basketballfan ist fast vorbei, die Sommerpause ist so gut wie um. Bei der Weltmeisterschaft werden die Achtelfinale gespielt und in Deutschland läuft die Saisonvorbereitung der Vereine mit ihren Testspielen auf vollen Touren. Das große Kribbeln beginnt und bald auch die Saison. Und endlich darf Hamburg wieder mit machen: Die Hamburg Towers starten in ihre erste Saison in der Pro A. Aus der ein oder anderen Ecke schallt der Ruf "Retortenteam", aber mit dem Unterbau in Wedel (Pro B) und den Hamburg Pirates (NBBL, JBBL) hat das ganze Hand und Fuss.

Zum Glück nur einmal: Wandsbeker Schulturnhalle
Zum Glück nur einmal: Wandsbeker Schulturnhalle


Das erste Testspiel gegen den dänischen Meister Bakken Bears stand im Kalender. Leider ist die Halle in Wilhelmsburg noch nicht ganz fertig, weshalb die Towers auch mit vier Auswärtsspielen in die Saison starten. Deshalb wurde für das Testspiel in der Wandsbeker Sporthalle ausgetragen und da wurden schlimme Erinnerungen wach. Hier wurden die letzten Heimspiele einer Hamburger Bundesligamannschaft ausgetragen und am Ende waren eigentlich alle froh über den Abstieg und pleitebedingtem Nichtwiederaufstieg. Die Halle selbst ist sicher ein Schmuckstück des Schulturnhallenbaus vergangener Zeiten ... Schwamm drüber. Jedenfalls wird einem Wilhelmsburg auch gar nicht mehr so weit weg vorkommen.

Pascal Roller durfte auch Prominenz begrüßen
Pascal Roller durfte auch Prominenz begrüßen


Es waren überaschend viele Zuschauer gekommen (über 1000) und die Stimmung war gut. Wenig verwunderlich fremdelten Publikum und Mannschaft noch ein wenig, aber auf beiden Seiten war zu erkennen, dass man sich aufeinander freut. Das Potential für eine fruchtbare Zusammenarbeit war jedenfalls zu erkennen. Der Hallensprecher bemühte sich redlich, auch die Basketballlegastheniker mitzunehmen und erklärte die ein oder andere Regel. Aber zumndest um mich herum schien sich das Publikum überwiegend mit der Sportart auszukennen.

Punkte für die Towers
Punkte für die Towers


Das Spiel war vor allem zu Beginn eher von Defensive geprägt, offensiv war das auf beiden Seiten eher planlos. Allerding pfiffen die Schiedsrichter sehr kleinlich und die Hamburger hatten die Mannschaftsfoulgrenze schon nach vier Minuten erreicht. Bei den Dänen hat es auch nicht viel länger gedauert. Die Spiel war relativ ausgeglichen, aber kurz vor Pause und kurz danach hatten die Towers erstmal einen Durchhänger, wobei der Rückstand aber nicht allzugroß wurde. Ungefähr Mitte des dritten Viertels wurde die Defensive aber wieder besser und auch vorne lief es besser, so dass bis zu 10 Punkte Vorsprung herausgespielt wurden. Durch ein paar unclevere Offensivaktionen, ein bisschen Pech und ein paar ungünstige Pfiffe wurde der schöne Vorsprung aber Stück für Stück verspielt, so dass kurz vor dem Ende die Gäste wieder in Führung gehen konnten. Mit den üblichen Stop-the-clock versuchten die Towers zwar nochmal das Spiel zu drehen, aber es hat nicht mehr gereicht. (Gute Besserung an Michael Wenzl, der kurz vor Schluss noch böse umgeknickt ist.)

Leider verloren
Leider verloren.


Das war für ein Testspiel sehr unterhaltsam und ich bin sicher nicht der Einzige, der sich auf die Saison freut. Insbesondere die defensive Einstellung der Hamburger scheint zu stimmen und wir werden teamorientierten Basketball zu sehen kriegen. Das Saisonziel ist mit Klassenerhalt sicher nicht zu hoch angesetzt, aber vielleicht reicht es ja auch, um an den Playoffs zu kratzen. Derzeit kenne ich mich aber in der ProA noch nicht aus, weshalb ich das nicht wirlich einschätzen kann. Wir werden sehen.

Langeweile NBA

Gestern hatte ich zum erstenmal seit ewigen Zeiten die Gelegenheit, NBA-Basketball zu gucken. Und es hat mir nicht gefallen.

Boston gegen Brooklyn ging noch: Boston kann tatsächlich Defence, Garnett ist zwar vielleicht nicht sympathisch, aber ein ungemein abgezockter Hund.

Lakers gegen Knicks war einfach nur Kasperletheater. Strukturen eines Basketballspiels waren zu keinem Zeitpunkt zu erkennen. Höhepunkt dieses Spiels war tatsächlich die Diskussion, als sie Howard (endlich!) einen ganz offensichtlichen Schrittfehler abgepfiffen haben. (Auch der US-Kommentator kam wie ich auf vier Schritte und hat nur gelacht.) Vielleicht kann Howard nicht so weit zählen und die Regeln (und vor allem deren Auslegung) ist in der NBA weniger streng, aber in der Situation gab es nun wirklich nichts zu diskutieren.

Bei OKC gegen die Heat war ich zugegebenerweise schon ein bisschen müde, aber das Spiel war sowas von langweilig. Boah. Testosteron und Unsympathen. Höhepunkt war hier, dass "der Auserwählte" nach fast 300 Spielminuten mal wieder ein Foul gepfiffen bekommen hat. Auch hier Diskussionen, aber es war offensichtlich. Und es ist ein Skandal, dass sie sich sonst nicht trauen, gegen ihn zu pfeifen. Gerade weil er ja ein ach-so-guter Verteidiger ist, können null Fouls in soviel Spielzeit einfach nicht sein. Warum Spox das spiel als " das erwartet enge, hochklassige und unglaublich intensive Topspiel" hochjubelt, ist mir völlig schleierhaft.

Immerhin habe ich nebenher im Bugtracker von BeWelcome ein bisschen aufgeräumt, so dass die Zeit nicht verschenkt war. Und ansonsten freue ich mich auf die zweite Runde Euroleague und mehr BBL. Bevor ich mir die US-Spinner angucke, verfolge ich lieber die DBBL, die viel spannender ist.

TOP FOUR 2007

Selten so früh eine Karte für irgendwas besessen. Aber die Chance auf höherklassige Basketballspiele hier in der Diaspora (und mein Vater, der sich schon ein Jahr vorher als Begleitung angedient hat ...) lassen mir keine Wahl. Ich hoffe nur, dass die Spiele dann besser sind als der Pressetext der BBL (unter Events auf Top Four klicken):

TOP FOUR 2007

Achterbahnfahrt der Emotionen

Pokal – das sind Achterbahnfahrten der Emotionen, Dramatik und Spannung bis zur Schluss-Sirene sowie leidenschaftlicher Kampf bis an die Grenze der Belastbarkeit. Wer verliert, ist raus! Wer gewinnt, bekommt eine zweite Chance – und im Finale geht’s um alles.

Kein Wunder, dass die Endrunde um den Pokal der Basketball Bundesliga (BBL), das TOP-FOUR-Turnier, nicht nur den Spielern, sondern auch den Zuschauern alles abverlangt. Seien Sie dabei, wenn am 28./29. April 2007 in der Hamburger Color Line Arena der erste Champion der Saison 2006/2007 gekürt wird – Sie werden es nicht bereuen.


Aber von PR-Menschen sollte man sich grundsätzlich nicht beeinflussen lassen.