* Richard Ford, Unabhängigkeitstag (Hochgelobtes us-amerikanisches Buch von 1995. Da war noch einiges anders. Aber die Welterklärungen für alle Lebenslagen anhand von Wirkprinzipien des Immobilienmakelns im Nordosten der USA sind mir ganz schön auf den Keks gegangen.)
* Cory Doctorow, Pirate Cinema (I don't know why I've waited so long to read another book from Doctorow. Wow. Great. Kids who learn how to make a difference. Hacking, remixing, dumpsterdiving, squatting and underground action galore, but not only for the sake of it. It's also a fight against content industry, corrupt politicians, authorities and the like for freedom and justice.)
* Stephen R. Lawhead, Die Schimmernden Reiche 2 - Das Knochenhaus (Da sollen noch diverse Bande nachkommen, aber mir reichts erstmal. Das ist ganz lustig, aber nicht wirklich fesselnd.)
The Dad Horse Experience war hier ja schon Thema. Mit der neuen PIL habe ich endlich mal die schon lange auf der Wunschliste stehende CD der Ein-Mann-Kellergospel-Band mitbestellt. Und das hat sich gelohnt, eine Auswahl beider CDs war in der Dauerrotation, mein Favourit ist derzeit der einzige deutsche Song auf "Dead Dog on the Highway" mit der schönen Zeile " Ich hab mir heute ein Bein ausgerissen. Ich werd es vermissen, aber ganz war ich eh nie ..."
* Stephen R. Lawhead, Die Schimmernden Reiche 1 - Zeitwanderer (Fantasy über Paralleluniversen/Zeit- und Ortsprünge. Das richtige, wenn man im Krankenhaus auf die nächste Untersuchung wartet und einen auf der Heimfahrt die DB mal wieder warten lässt ...)
* Kerstin Hamann, Innere Werte (Eigentlich ein spannender Krimi, in dem sich die Verdächtigen ständig ändern und es zu einer eher überraschenden Auslösung kommt. Das ist dann doch eher weithergeholt. Aber was wirklich schlimm ist, sind ganze Absätze in Reiseführerprosa und vulgärpsychologischem Gewäsch, da hätte der Lektor ordentlich streichen müssen.)
* Radek Knapp, Gebrauchsanweisung für Polen (Wie diese Bücher so sind: Man bemüht sich immer schön ironisch-distanziert aus ollen Reiseführerkamellen Kapital zu schlagen. Als quasi Lonely Planet ohne Geheimtipps und Adressen. Das ist ungefähr genauso interessant zu lesen, wie das Telefonbuch des jeweiligen Landes.)
* Charlotte Link, Das Haus der Schwestern (Nicht so schlimm wie erwartet, aber eigentlich auch nicht viel besser.)
* Sadie Jones, Der Außenseiter (Ziemlich deprimierend. Ein Junge dessen Mutter im Nachkriegsengland ertrinkt. Und ein Vater und eine Dorfgemeinschaft die ihn einsam machen. Katastrophal einsam.)
* Bret Easton Ellis, Imperial Bedrooms (Well, I haven't read the first novel "Less than zero" from 1985, this sequel is from 2010 and describes Clay, a probablly pathological narcissist with masochistic and sadistic tendencies, drinking in Los Angeles. The story doesn't make much sense to me and I can't bear the main character.)
Im Feldstern gab's ein Solikonzert für einen
Kongress in der rotten Flora, wo man als grundsätzlich antireligiöser Mensch sich schon ein bisschen fragt, warum der so heißt, wie er heißt. Aber lest selbst auf den Kongressseiten, warum man sich mit dem Thema beschäftigen muss.
Los ging's mit dem länglichen Soundcheck von
Ash Cloud. Das Gute, was man über Ash Cloud sagen kann, ist, dass das Progamm selbst auch nicht viel länger gedauert hat. Laut Eigenbeschreibung handelt es sich um "Celtic Punk Folk" - was man ja gut finden kann. Das "Folk" bezog sich wohl auf die nicht elektrifizierte Instrumentierung. Das "Celtic" bezog sich wohl auf einen alten Folkgassenhauer aus dem Irischen, dessen Gitarrenriff dann auch gleich noch in einem weiteren Song verwendet wurde. Worauf sich das "Punk" bezog, kann ich euch nicht erklären. Man bemühte Mühsam, klang schlimmer noch als
Cochise zu Hochzeiten der Friedensbewegung und präsentierte sehr überzeugend, wie man eine Bodhrán besser nicht einsetzt.
Yok präsentierte eine bunte Mischung von Liedern, mal mit Akkordeon, mal mit Ukulele begleitet. Der Mann hat was zu sagen, das tut er auch ausgiebig. Der permanente Kampf zwischen einfach mal platt "Das ist Scheiße" sagen und dem Bemühen um Differenzierung ("Weiß nicht, schwarz aber auch nicht") in Lieder gegossen, die nicht nur gefällig sind, sondern auch zum Nachdenken zwingen. Naja, vielleicht nicht zwingen, denn ich hatte leider nicht das Gefühl, dass bei der ACAB-Fraktion neben mir viel ankam. Die greifen auf der nächsten Antifademo sicher wieder die Bushaltestelle an.
In Hamburg bläst der ADFC ja auch gerne mal mit der Springerpresse zur gemeinsamen Hatz auf Rüpelradler, aber trotzdem bekommt der Verein wenig Gegenwind von Seiten derer, die sie vorgeblich vertreten. Vermutlich melden die die Critical Mass demnächst auch bei der Polizei an und reißen jeden vom Rad, der sich nicht an ihre Strecke und Regeln hält.
Vielleicht ändert sich jetzt was,
ein bekennender Kampfradler sagt der TAZ:
Da sind Sie ja ganz nah beim ADFC – wollen Sie mit dem zusammenarbeiten?
Nein, der ist uns viel zu defensiv. Der stellt sich hin und kontrolliert selber die Radfahrer, damit die sich an die Regeln halten. Das ist das falsche Signal
Schon alleine deshalb sollte man den Aufruf "
Wir sind Kampfradler_innen" mal lesen und am besten unterstützen. Schluss mit dem Gebettel an Ampeln, Flehen um Rücksicht und offensichtlich (für uns) unsinnige Straßenverkehrsordnungen. Der Kampf um eine lebenswerte Stadt muss von kombinierten Rad-Geh-Weglein zurück auf die Straße getragen werden. Es gibt zuviele Parkplätze und Fahrspuren für Autos, dieser Platz muss in größtmöglichen Umfang zurückerobert werden. Die Minderheit, die in einer Stadt wie Hamburg mit ihren lärmenden, stinkenden Kisten terrorisiert, muss der Mehrheit, die zu Fuss, mit dem Radfahrer oder dem ÖPNV unterwegs ist, weichen. Alles andere ist Quatsch.