Leider hat sich die arme Frau Adrett, den Fuss zerbrochen und so musste ich sie vertreten, damit der
Gatte nicht alleine los. Die Band kannte ich gar nicht, sondern nur die Parodie eines Cover, das sie gemacht haben, von dem ich aber auch das Original nicht kannte. Also bin ich schlecht vorbereitet und zum ersten Mal seit dem Ende 90er mal wieder in die Große Freiheit 36.
Vorweg: Ich mag keine Menschenmassen, die freiwillig und/oder auf Kommando die Arme heben und (mehr oder weniger) im Takt klatschen. Nazionalfahnen schwenken geht gar nicht. Einschleimereien a la "you're the best audience", "Hamburg is the most awesome city" helfen bei mir auch nicht. Wenn dann noch das Barpersonal im Schongang gleichermassen schlechtes wie überteuertes Bier fabriziert, ist schon mal geklärt, warum ich mich normalerweise von solchen Veranstaltungen fernhalte.
Walk off the Earth sind gut. Eigentlich zu gut und vor allem zu viele. Die spielen alle 2-17 Instrumente, die sie permanent - auch innerstücks - durchtauschen. Natürlich können sie auch alle singen, was dann immer mindestens 3 Bandmitglieder auf einmal machen. Daraus entsteht dann ein deutlich überfrachteter, zugebreiter Klangwust, der Zuhören schwer macht. Das der Sound schlecht war, hat auch nicht geholfen. Ich würde die gerne nochmal in einem kleinen Laden mit gutem Sound hören. Oder Frau Adrett hinschicken.
Ach ja: Warum singt man begeistert böse Nach-Trennungslieder mit, um dann verliebt seine(n) Partner(in) abzuknutschen?
Da ich aus irgendeinem Grund über diesen älteren
TAZ-Artikel über eine Wallace-Biographie gestolpert bin, ist mir nochmal klar geworden, dass ich eigentlich nicht mehr so viel Schrott lesen will. Mit Martin und Schollmeyer habe ich da aber versagt ...
* Steven Erikson, Crack'd Pot Trail (Novel. A leftover from Eriksons big series
The Malazan Book of the Fallen, but I don't really get into it.)
* Markus Schollmeyer, Anklage: Im Auftrag Der Gerechtigkeit (Erstmal ist das ganz schlecht geschrieben. Eine echte Handlung gibt es auch nicht. Mir ist auch gar nicht klar, was das eigentlich für ein Genre ist. Ich fand es so schlimm, dass ich dem ganzen sogar eine kurze Internetforschung habe folgen lassen. Der
Autor verarbeitet in seinem Büchlein wohl (auch) Autobiographisches. Irgendwie geht es um ein Problem mit dem Begriff "Gerechtigkeit" und der Umsetzung entsprechenden Konzepte. Vielleicht kann das von Schollmeyer gegründete
Institut für Gerechtigkeitsforschung eines Tages Licht ins Dunkel bringen. Die von Schollmeyer ebenfalls betreute Seite
Freikopf schafft es bei mir jedenfalls nicht.
* Neal Stephenson, Diamond Age (Sci-Fi, really great stuff. Basically about growing up, [self-]learning and different concepts thereof. Starting with educational fairytales and ending with highend computer games. And already small hints at his later amusing ironical view on altfashioned british establishement. Today the authour would call the engineer John Percival Hackworth probably Waterhouse.)
* Neal Stephenson, Zodiac (One of the early works of Stephenson and while it is entertaining, sometimes the protagonist an environmentalist fighting chemical companies in the area of Boston is a bit too cool, too selfassure for my taste.)
* George R. R. Martin, Das Lied von Eis und Feuer
#9 Der Sohn des Greifen
#10 Ein Tanz mit Drachen (
Siehe Januar.)
Es gibt eine neue CD von EELS, dank meines Lieblingshospexnetzwerkes
BeWelcome und speziell Thorgal67, habe ich das auch mitbekommen. Netterweise gibt es die CD auch auf
Soundcloud zum Vorhören. Da passieren keine großen Überraschungen, wer also EELS ohnehin mag, wird gut bedient. Wer noch Fan werden will, kann sich das gefahrlos anhören. Ich benenne mal "I wanna open my present" als den Song, der diesen Monat hängengeblieben ist.
Im Dezember ist der Song des Monats ausgefallen, weil einfach nix im Ohr geblieben ist. Im Januar hingegen hat das wirre Zeug von
317wurst mein gemartertes Herz erfreut, insbesondere der schicke Max-Müller-Remix "Dich hat keiner" ist weltbewegend. Zumindest meine kleine Welt in diesem Monat.
* George R. R. Martin, Das Lied von Eis und Feuer,
#3 Der Thron der Sieben Königreiche
#4 Die Saat des goldenen Löwen
#5 Sturm der Schwerter
#6 Die Königin der Drachen
#7 Zeit der Krähen
#8 Die dunkle Königin (Ok, ich war z. T. pharmakologoisch benebelt und allgemein platt im Krankenhaus, was vielleicht das Weiterlesen des Liedes von Eis und Feuer rechtfertigt. Inhaltlich gibt es dafür wenig Grund: Nachdem die eine oder andere Schlacht geschlagen ist, ändert sich gar nichts, hunderte von toten oder verjagten Rittern, Lords und dergleichen werden durch andere, manchmal auch neue Ritter, Lords und dergleichen ersetzt. Es ist einem aber auch schnell egal, wer welche Burg oder welchen Titel aus welchen Gründen besitzt oder haben will. Pathetisch metzelmordet es sich so dahin, für die einen ist es dann schön pathetisch überhöhtes Heldentum, für die anderen Hochverrat und Brutalität. Frauen sind meistens so ein Mittelding aus Zuchtsau und Heiligtum. Wer wie ich das Wort "Ehre" hasst, weil es entweder bedeutungslos ist oder zu hirnlosen Aktionen führt, bekommt so seine Schwierigkeiten. Ach ja, und der Winter kommt. Bestimmt. Und da sich alle gemeinsam aufrichtig bemühen, die Überlebensgrundlagen für diesen Winter zu zerstören, hofft man inständig, den verbleibenden Rest werden sich die Anderen holen. Aber ich müsste mich schon sehr täuschen, wenn es ein solches Happyend geben sollte. Vermutlich stirb der Autor ohnehin, bevor Band 87/88 fertig sind. Aber ich ziehe das jetzt durch und haue mir die letzten beiden bereits erschienen Teile rein. Dann ist das erledigt.)
* China Mieville, Kraken (Again a lot of unknown words, but again much worth the work. Kraken sends Billy, a scientist working at a museum, on a weird tour through a Londonian underworld of cultists, magicians, weirdos, mad men, brutish criminals, all kind of sects, waiters for all kind of world ends and the like. Conspirations, apocalypses, strange theories about everything & nothing, religious believes in whatever comes at hand help the story zick-zacking through the book. Wow, that's still fantasy, but far away from knights and dragons and it also reminds me of Thomas Pynchon. And that's definetely not the worst reference I could think of.)