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Spontane Entschlüsse und gute Unterhaltung

Nummer Eins

Vorgestern war ich aus mir nicht mehr ganz ersichtlichen Gründen auf den Seiten des Thaliatheaters, um voller Freude festzustellen, dass am selbigen Abend noch Kuttner auf der Bühne in der Gaußstraße, mit einem seiner Videoschnipselvorträge die Welt erklärt. Kurzentschlossen bin nach meinem Polnischkurs in die Gaußstraße geradelt, wo ich ja auch immer schon mal hinwollte. Nach der üblichen Endlosschleife legte Kuttner in seiner unnachahmlichen Art los und bereitete das Publikum gründlich auf die alsbald folgenden Videoschnipsel vor.

Während sich der Zusammenhang mit dem Metathema des Abends "Die Kränkung des Islam durch das Abendland" bei dem wirklich beinharten Filmchen über die Jacobsisters live in Teheran oder der stupid-rassistischen Afri-Cola-Werbung noch recht einfach erschloss, musste man bei anderen Filmchen schon genauer den Ausführungen Kuttners folgen. Nur bei dem Ausschnitt mit dem DDR-Fernsehkoch Kurt Drummer bliebt die Analyse in den Ansätzen stecken - da wäre mehr drin gewesen.

Ein sehr unterhaltsamer Abend, aber bei allem Amüsement keineswegs unkritisch. Kuttner geht recht eigen(sinnig)e Wege, redet sich in atemberaubender Geschwindigkeit um Kopf und Kragen, ohne sich und das Publikum aus der Verpflichtung zu entlassen, genau hinzugucken und nachzudenken.

Verpasst? Am 20.05. gibt es einen weiteren Kuttner-Vortrag im Thalia in der Gaußstraße - hingehen!

Nummer Zwei

Gestern saß ich zu Hause rum und bejammert mein Schicksal als durch eine Knieschädigung vom Basketballspiele abgehaltener Basketballer, als mein RSS-Reader einen Aufruf des Herrn Paulsen vor meine Augen zauberte. Also wiederum kurzentschlossen auf das Fahrrad gesetzt und das Javahouse in Eimsbüttel aufgesucht. Als Nicht-Eimsbütteler fand ich das Ambiente eher gewöhnungsbedürftig, aber deshalb wohne ich da ja auch nicht. Annonciert war ein Poetryslam, der sich von den üblichen Veranstaltungen dieser Art allein durch das Zeitlimit von acht Minuten unterschied.

Angesichts von nur 4 Autoren (keine -innen) einigte man sich auf zwei Durchgänge. Es begann ein wenig müde, was man aber keineswegs den Vortragenden anlasten darf, insgesamt fand ich die Geschichten des ersten Durchgangs sogar ein wenig besser, aber das Publikum schlief entweder oder hat das einfach anders gesehen. Ärgerlich fand ich aber die - im Verhältnis zum Rest - kraße Unterbewertung der Geschichte von Gordon, über eine alptraumartige Heimholung in den Schoß der Familie. Mit dem Start der zweiten Runde trat dann aber doch das Publikum ein wenig in Erscheinung. Schon knapp in Führung liegend konnte Stevan m. E. als einziger auf die Geschichte der ersten Runde noch eins drauflegen, so dass er am Ende auch verdient gewonnen hat. (Was dieser bescheidene Mensch in seinem Blog verschweigt.) Gordon konnte sich durch sein furioses Finale mittels vorgetragener Beschwerdebriefe an eine Wohnungsbaugenossenschaft, die ich aber beim zweitenmal hören nicht mehr ganz so lustig fand, noch auf Platz zwei vordrängeln, was mich mit der Jury dann wieder ein wenig versöhnt hat.

Verpasst? Am 19.05. gibt es erneut 8 Minuten Eimsbüttel im Javahouse (Osterstraße 4) - hingehen!

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