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Ausgespielt ... und jetzt?

Der letzte Eintrag war eher technischer Natur, ist eine ganze Weile her und könnte jetzt stumpf ersetzt werden: Wegen einiger Sicherheitslücken musste die Blogsoftware schon wieder erneuert werden. Das ist aber völlig uninteressant. Zusammenfassend könnte ich nun erklären: Ich weiß, wie es geht. Aber nicht, wie es weitergeht. Oder mit den Aeronauten: Man hat es mir erklärt, wie es geht, doch ich weiß immer noch nicht für was.

Futter für die einzelnen Kategorien gäbe es durchaus (s. Schnelldurchlauf unten), aber die Motivation, sich darüber auszubreiten ist teilweise nicht sonderlich ausgeprägt. Im Zweifel finde ich, den nächsten Schritt zu tun, ist interessanter, als den letzten Schritt zu kommentieren. Ich will das nicht unbedingt schreiben und wahrscheinlich will das auch zurecht keiner lesen. Fehlt es mir an Sendungsbewusstsein? Oder bin ich nur langweilig?

Vielleicht habe ich ja auch nur zuwenig FreundInnen? Menschen, die mich mit Kommentaren bombardieren, mich wiederum in ihren Blogs verlinken, mit mir zusammen Blogger-Treffen oder gar -Lesungen veranstalten. Entschuldigung, aber irgendwie bringt mich das eher zum gähnen. Genauso wie dieser ganze Themenkomplex Wir-sind-Blogger-und-wir-sind-toll versus Ihr-seid-Blogger-und-ihr-seid-Scheiße. Das erinnert mich daran, endlich Blogbar aus meinem RSS-Reader zu schmeißen. Plonker.

Das Lesen von Blogs schränke ich auch tatsächlich schon wieder ein. So sind zwar die RSS-Feeds einiger Blogs tatsächlich in meinem alltäglichen Computerleben angekommen (Beispiele: Sport, Netzpolitik, Unterhaltsames), vieles fliegt aber schnell wieder aus der Beobachtungsliste raus. Das erinnert mich so ein bisschen an die Musikerpolizei: ratzfatz 3 Stücke jeweils maximal 2-4 Takte angehört und schnell ein - i. d. R. negatives - Urteil raushauen. Aber irgendwie muss man die Informationsflut ja eindeichen.

Ein bisschen was über Technik gelernt. Schöne, bunten Oberflächen, die Weisheit von XML-Dateien ... Und wenn da nix ist? Immerhin in den letzten Netz-Tagen auf zwei interessante Dinge gestossen: Eine (kurze und dann doch platte) Diskussion über Löschen von Blogbeiträgen bei Paulsen und einem Statement von Geert Lovink zu Qualität als blossem Genre.

Hier noch die Kategorien im Schnelldurchlauf (zufällige Reihenfolge):

  • Puschenkino


  • Station Agent: Sehr, sehr netter und ruhiger Film. Ist im Kino völlig an mir vorbeigegangen.

  • Sie leben: Auweia. Außerirdische leben unter uns, mit speziellen Sonnenbrillen kann man sie und ihre Manipulation der Menschen sehen. Insbesondere die schauspielerische Darbietung ist unterirdisch schlecht.


  • gesehen


    • Johnny Cash Special im Zeise: Das grandiose Hurt-Video und ein Konzert von 1987. Großartig der Mann. Lustige Band, insbesondere die Gitarristen: der Mann auf der vom Publikum rechten Seite sieht übler aus, als Pete Townshend zu seinen schlechtesten Zeiten. Am Ende kommt noch June Carter auf die Bühne und bietet mir ihrem Mann ein, nun ja kitschiges, Liebeslied dar. Trotzdem schön. Und mir ist nochmal aufgefallen, was für einen guten Job Phoenix und Witherspoon in I walk the Line gemacht haben.


  • gehört (live)


    • Leider nix, aber da kündigt sich ja einiges an (s. rechts unter "Kommt bald").


  • gehört (konserve)


    • GUZ, quasi das Gesamtwerk. Auch eine Menge komischer (und langweiliger) Kram, aber ziemlich viel tolle Songs. Derzeitige Favouriten: Warten auf Ärger / Never talking to you (Hüsker Dü Cover) / Choice of a new Generation)

    • Jello Biafra & the Melvins, "Sieg Howdy": Nicht gerade innovativ, aber geht ziemlich ab. Und Wut scheint der alte Mann des PC-Punk immer noch reichlich zu haben (This dumb Punk Kids Will Buy Anything / California über alles 2005).

    • Fehlfarben, 26einhalb: Nicht gekauft, auf der Homepage von Fehlfarben kann man in die Songs reinhören. Für Grönemeyer und Campino gebe ich kein Geld aus.


  • gelesen


    • Geert Lovink, The Principle of Notworking: Da bin ich noch dran ... lässt sich beim Autor als PDF runterladen.

    • Wolfgang Hohlbein, Wolfsherz: Bei uns Haus gibt es ja die schöne Tradition, dass die meisten Mieter auf der Fensterbank im ersten Stock des Treppenhauses ihre ausgemisteten Dinge für ein paar Tage zum Verschenken auslegen, bevor diese endgültig entsorgt werden. Von der HVV-Tagkarte bis zu Gefrierschränken findet sich da immer wieder was, was andere brauchen können. Als nun unlängst die Mietpartei unter mir auszog, gab es reichlich Auswahl. Zwischen "Fach"-Literatur zu Farb- und Aromatherapie und allerhand Esotheriktand fand sich auch das Buch von Hohlbein. Meine Fresse. Hohlbein dürfte ja inzwischen einer der meistverkauftesten Fantasyautoren in Detschland sein, aber dieses sinn- und spannungslose Werwolf-Gemetzel ist schlichtweg überflüssig. Vielleicht sollte man von Autoren, die sich als Zinnfigurensammler outen, auch nicht zu viel erwarten.

    • Joseph Conrad, Herz der Finsternis: Endlich mal wieder ein Buch aus der SZ-Bibliothek gelesen. Spannend, aber nicht umwerfend.

    • Ake Edwardson, Die Schattenfrau: Krimi aus Schweden. Eigentlich wie immer: Langweilt nicht, aber rockt auch nicht wirklich.


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