Wir kennen das alle: Zuviele Optionen. Alle doof irgendwie. Aber irgendwie wollte man schon. Is ja auch schon so lange. Was soll man machen. Muss ja. Aber stell dir vor, du gehst pinkeln und dann kommt nix. Auch blöd. Irgendwie will man nix verpassen, aber was, wenn es dann doch doof ist? Viele Fragen, viele Filme. Vielleicht lieber nur kurze? Oder einfach zwei lange? Technikdefektsimulation? Unentschlossen.
Puschenkino 22 - Unentschlossen
Sa, 10.05.14 Beginn pünktlich 20:00 Uhr!
Es gibt wie immer genau abgezählte Plätze, wovon zwei von uns besetzt werden. Verbindliche Zusagen für die verbleibenden Plätze werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens registriert. Wer zu spät ist, muss ins Kino gehen. Aber entgegen anders lautender Gerüchte ist das Puschenkino mitnichten immer nach 24 Stunden ausgebucht, es lohnen also auch kurzfristige Anfragen. (Eigentlich eine private Reihe, aber wer hier rechtzeitig anklopft und einen guten Grund nennt, hat Chancen sich zu qualifizieren.)
* Anna Quindlen, Every Last One (At first 200 pages of lament of an american housewife and mother. As I'm no housewife, no mother, no american it was kind of boring. But than all of a sudden something really horrible happens to the women's family. The first part of the last sentence is still true, but it's not really boring anymore. It's also very well written.)
* Michael Crichton, Pirate Latitudes (Read like an old fashioned pirate movie. Including a weird kraken attack that doesn't fit into it.)
* Lilly Brett, Chuzpe (Roman, den man als Film wohl unter Komödie einsortieren würde. Vermutlich sollte auch "ironisch-liebevoll" in einer Beschreibung auftauchen. Ganz unterhaltsam.)
* Jussi Adler-Olsen, Das Alphabet-Haus (Was für eine dämliche Räuberpistole. Und schlecht geschrieben [oder übersetzt].)
Und Holzbuchstapel abbauen:
* Thomas von Steinacker, Das Jahr in dem ich aufhörte mir Sorgen zu machen und anfing zu träumen. (Was für ein schrecklicher Titel. Und im Covertext steht "pynchoresk", wobei relativ schnell klar wird, dass der Autor mit Pynchon außer dem Vornamen nichts gemein hat. Nicht jede wirre Handlung ist gleich eine an Pynchon erinnernde Geschichte. Trotzdem, zumeist im weniger wirren Teil, ist die Geschichte der immer offensichtlicher nicht mehr klar kommenden Versicherungsmaklerin ganz unterhaltsam.)
* Paolo Roversi, Milando Criminale (Roman, bei dem man mal wieder nicht weiß, ob die Übersetzung vielleicht was zerstört hat. Es ist jedenfalls eine Mischung aus kulturhistorischen Referat und pathetischer Heimatkunde über das Mailand der 60er Jahre. Den merkwürdigen Halb- und Teilsätzen fehlt gerne mal das Prädikat. Es ist nichtmal interessant, weil die politische Reflexion eigentlich ganz fehlt. Und es ist auch nicht unterhaltsam, weil die - vermutlich zeigenössisch durchaus richtig getroffene - Mackerscheiße nervt.)
* Joachim Meyerhoff, Alle Toten fliegen hoch (Roman über einen norddeutschen Jugendlichen der für ein Jahr nach Wyoming geht und auf die teils befremdlichen Eigenarten in der US-Einöde stößt. Das Ganze ist verquirlt mit der deutschen Familiengeschichte, wo während des Ausstauschjahres einer der Brüder des Protagonisten bei einem Unfall stirbt. Sehr unterhaltsam, flüssig geschrieben, aber vermutlich nix, was lange hängenbleibt.)
Wie wir alle wissen, wurde Oma Hans im Rahmen einer Massenhysterie anno 2006 zu Grabe getragen. Aber verschiedene Umstände haben - wenn auch nicht zu einer Wiederauferstehung - so doch zu einem Gruß aus dem Jenseits geführt. Also was blieb schon, außer die Tabletten zu nehmen, den Schrittmacher aufzuladen und zu starten mit:
Der Stullenlehrling kam angereist und hat sich eine Beförderung verdient. Den bisherigen Experten wird der Rang entzogen. Wir machen das schließlich nicht zum Spass. Dann kamen noch jede Menge Stefans und die anderen Mädchen. Bier gab's auch. Also: "Gut gelaunt und angesoffen, gehe ich heute zum Konzert. Höre Bands zu die sehr gut sind und ziemlich unbekannt."
Nach einer indiskutablen Vorband, deren Musik man zu Zeiten ausgestorben dachte, als Omas Oma noch jung war, betratt die alte Dame die Bühne. Und nach zwei, drei Stücken war der Staub weg. Dann musste man mal wieder feststellen, die Band hat eigentlich nur Hits geschrieben. Das Monumentalepos "Ukraine" durfte genauso noch mal seine visionäre Kraft entfalten, wie man "Ideale Fadenkreuze" um die Ohren geballert bekam. Die Band hatte offensichtlich Bock und beim Sänger hatte man den Eindruck, der hatte sein Ritalin vergessen - Ausdruckstanz deluxe.
Am Ende wurde selbst der früher live immer vermisste "Heilbringende Urin" noch bei einer Art Fankaraoke dargeboten. Dann natürlich noch Treibeis. Großartig war's.
(PS: Die Photos sind diesmal nicht von mir, sondern von dasmensch. Bitte berücksichtigen.)
In kurzer Zeit zwei Konzerte im
Centro Sociale, die beide deutlich mehr Publikum verdient gehabt hätten, und die Photos sind auch nicht ganz so schlimm:
Zea hatte ich schon mal im Centro gesehen/gehört, damals habe ich mir die damals aktuelle CD gekauft und die lief bei mir regelmässig. Deshalb war ich gar nicht ganz so traurig, das
Maximo Park nicht bei uns auf dem Platz spielten und so in Centro Sociale gehen. Zea ist ein bisschen ruhiger geworden, mehr Gitarre, weniger Elektro, aber mir hat's wieder gefallen. Und ich habe mir wiederum die neue CD
The Swimming City geleistet und sie ist derzeit häufig in Benutzung.
Für 30 Minuten fand ich
King Ayisoba recht unterhaltsam. Die Jungs haben definitiv Dampf und blasen vermutlich selbst im Halbschlaf die versammelten Sambatrommelmenschen, die regelmässig die Antiatombewegung quälen, an die Wand. Aber dann wurde es mir doch eher zu langweilig und ins Bett gehen erschien mir eine attraktive Alternative.
Das wirlich erschreckende an
Maybecyborgs war, dass der Azubi und ich einer Meinung waren. Eine nette Einmenschband, die man sich auch als klassisches Gitarre-Bass-Schlagzeug-Trio vorstellen könnte. Hat Spass gemacht und hätte auch ruhig noch ein bisschen länger dauern dürfen.
Hier war die Welt dann fast wieder in Ordnung, obwohl anfangs noch Einigkeit über die Aussprache der Sängerin herrschte, war es dem Herrn Azubi nach kurzer Zeit dann doch zu eintönig. Ich würde mir das jetzt auch nicht Zuhause in einer Dauerschleife anhören, aber
Lines lieferten sehr soliden Riotpoprock und Abwechslung gehört hier einfach nicht hin.
Again very limited:
* Glen Cook - She is the Darkness/Water Sleeps/Soldiers Live (I did it, I've made it through the complete Chronicles of the Black Company in a row. Murgen as the annalist stays more on the weird site, but Sleepy & Croaker tell the rest of the story in the last two books straight forward. At least as straight as the story is straight. Croaker, the old fart, kind of returns from a near-dead status and cleans up what little rest there is by scheming his way through all the crap piling up in his way. I still wonder, is this all could be told on less pages without leaving out so much.)
So, done that, I'll try to work through some wood books now.