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Statt Abwärts: Leatherface / Kommando Sonne-nmilch

Abwärts war bzw. ist krank. Tournee abgesagt. In diesem Fall: Was für ein Glück, Plan A also hinfällig (Abwärts kann ja dann nachgeholt werden.) Während meine KollegInnen mehr oder weniger unlustig zur Weihnachtsquälereifeier gingen (bei mir ca. Plan Z, noch hinter Besuchen von Fußballspielen), machte ich mich auf, Plan B umzusetzen. In der Fabrik war es ziemlich leer, aber ich würde mal sagen: Selber schuld.

jensenfrankseuche
  • Den Opener machten Kommando Sonne-nmilch, oder besser gesagt ein paar Reste davon. Eigentlich waren die ja immer - im Gegensatz zu OmaDackelArschBlumenHölleHansBlut - relativ zurückhaltend, aber gestern gab es zeitweilig doch ein ganz schönes Brett. Großartig! Vieles hatte ich noch nicht gehört, das lässt hoffen, dass im nächsten Jahr aus der Ecke Neues kommt.

  • Zwischendurch spielte "Death in the Family", klang wie schon mal gehört, nicht schlecht, aber irgendwie auch nicht überzeugend.

  • Leatherface habe ich schon oft, aber auch oft in sehr unterschiedlicher Qualität erlebt. Gestern kam Frank Stubbs im Original "Jensen-Rachhut-Kostüm" auf die Bühne und hat so eine Art Leistungsschau gemacht. Fast alle Hits und ein paar unbekanntere Sachen, aber immer volles Brett. Der Hammer. Quasi so wie früher, aber keinesfalls langweilig. Mir und dem restlichen Mob hat es gefallen. (Cummins hütte mich kaum wieder erkannt, aber der hat meinen Plan C umgesetzt: ein Videoschnipselvortrag von Kuttner in der Gaussstraße.)

Ganz gegen meine Gewohnheit habe ich dann sogar noch Devotionalien erstanden: Das Plakat zum Hörspiel Der Seuchenprinz. Ein deprimierendes Nebelbild mit dem Spruch "Jeden Tag so tun, hält keiner aus. Wenn die Haltung fehlt, verkleidet man sich eben und kränkelt." Womit ja irgendwie der Kreis zur Weihnachtsfeier wieder geschlossen ist.

Kleine Rechnung zu den Castorfestspielen

Kalt war's. Aber während ich wie viele, viele andere da sein musste, um deutlich zu machen, dass Atomkraftwerke abgeschaltet gehören, WOLLTEN auch unzählige Bulleneamten da sein. Dabei ist das so ein Kackjob. Warum bleibt ihr nicht einfach zuhause? Vielleicht mal Krankschreiben lassen? Kann und werde ich wohl nicht verstehen.

Selbst wenn der Castor planmässig durchrollt, hat der Atomstaat schon verloren, weil er 16472 bewaffenete Robocops (9372 der Länder / ca. 7100 vom Bund, lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) braucht, die das Ding "schützen". Und da wird dann auch deutlich, dass selbst minimale Verzögerungen teuer sind. Annahme: es schafft eine Klein(st)gruppe, so nahe an den Transport heranzukommen, dass der Zug beinahe oder kurz stoppt und so nur eine Minute Verspätung bewirkt wird. Selbst wenn sich an der Strecke bis Lüneburg die Einsatzzeiten der Ordnungshüter vielleicht nicht verlängern, muss zumindest die 7921köpfige (lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) Besatzungstruppe im Wendland eine Minute länger bleiben.

7921 HohlkKöpfe mal 1 Minute = 7921 Minuten = ca. 132 Stunden Mehreinsatz


Und trotz Abschluss der Umladearbeiten auf die Straßentransportfahrzeuge gegen 00:40 Uhr, verließ der strahlende Schrott die Umladestation erst um 04:24 Uhr. Auch wenn sie es sich schönreden: "Um 06.04 Uhr fuhr der erste Tieflader nach störungsfreier Fahrt in das Transportbehälterlager bei Gorleben ein, um 06.08 Uhr erreichte der zwölfte LKW sein Ziel." (lt. Abschlusskonferenzreader der Polizei) - das waren nochmal dreidreiviertel Stunden Verzug.

Abschalten den Scheiß!

... solange wie es geht: Castor stoppen!

Das alljährliche Castorritual kündigt sich an:

„Uns liegt der Fahrplan inzwischen vor“, so der Sprecher der BI. „Laut Plan soll die strahlende Fracht am 10 November um 19.47 Uhr in Valognes starten und am nächsten Tag gegen 14.32 Uhr den Grenzbahnhof Lauterbourg zum Personalwechsel erreichen“.
(Quelle)

Den unüblichen Fahrplan kann man so interpretieren:

Ein Geschenk der Polizei an alle, die sich querstellen wollen: Der Castor kommt diesmal Sonntag (12. 11.) in Dannenberg an.
(Quelle)

Auch gut zu wissen: Die Freie Republik Wendland hat eine Allgemeinverfügung erlassen: Der Aufmarsch der Besatzungstruppen ist in diesem Jahr erstmalig verboten.

Aktuelle Infos gibt es wie immer unter www.castor.de, zieht euch warm an und setzt euch. Kekse mitbringen kann nicht schaden.

Jasagen und Neinsagen

Im Thaliatheater gab es einen Abend für Führungskräfte. Eine Stück für eine Puppe, 4 SchauspielerInnen und Dr. Jürgen Kuttner. Im Prinzip geht es darum den Beweis zu führen, dass in heutigen Unternehmensschulungen die Brecht'sche Theatertheorie radikaler umgesetzt wird, als der olle BB sich das hätte vorstellen können. War gut.

Die Puppe berichtet kurz wie er seinen Bruder Günther Messner am Berg verloren hat, dann wird der Zuschauer mitten ins Seminar für Führungskräfte geschmissen. Brutal werden die Probleme der einzelnen mit MitarbeiterInnen aufgedeckt, immer leicht am Rand der Hysterie wird Rollenspiel um Rollenspiel durchgezogen. Im Prinzip ohne tatsächliche Lösung wird das Jasagen oder Neinsagen gefordert, herausgepresst, geübt ... wie immer die Entscheidung/Antwortet auch lautet: am Ende wird ins Tal gestürzt, wer den ordnungsgemässen Ablauf stört. Dann funktioniert Brecht sogar ohne Text.

(Mehr Info)

HUAH!

Vorgestern war HUAH! wieder auf der Bühne. Im Grüner Jäger gaben sich u. a. die Originalmitglieder Knarf Rellöm, Bernadette La Hengst und Nixe die Ehre. Die Stimmung war gelassen, HUAH! war HUAH! und irgendwie war es sehr nett, wenn auch ein bisschen retro.