Nach einer halben Ewigkeit in Hamburg (incl. Flucht nach Berlin und reuemütiger Rückkehr) dachte ich, es sei Zeit endlich mal den Film
"Rocker" von Klaus Lemke zu sehen. Schließlich wird der in schöner Regelmässigkeit in den besseren Kinos der Stadt gezeigt. Für die gestrige
Aufführung im Millerntorstadion war zwar die halbe Schanze zuplakatiert, aber darauf war ich dann doch nicht vorbereitet: Lange Schlangen am Eingang. Massenauffläufe am Biertresen. Tumulte in den Klos. Über 1200 ZuschauerInnen. Beste Stimmung. Warum ist Kino eigentlich nicht immer so?
Ach ja, der Film: Rocker ist über Rocker, die sich selbst spielen (und gestern auch da waren!). Und über die Gebrüder Modschiedler, der eine bald tot, der andere hat seine Lehrstelle im Supermarkt satt. Drogen, Motorräder, Schlägereien. Die Handlung ist nicht einfach nachzuerzählen, weil sie sich stellenweise als nicht besonders stringent erweist. Hamburger Kiez 1971. Das Frauenbild der Protagonisten ist heutzutage glücklicherweise nicht mehr konsensfähig. MUSS man einfach gesehen haben. Entschuldigung, dass das bei mir solange gedauert hat.
Du fährst nach Hamburg, ich schwörs dir! - Mehr Lemke-Kult:
www.machdichgerade.de
Gelegentlich wurde ja im gegenglueck auf diese Aktion hingewiesen:
500 Dinge, die besser sind als Fußball gucken
Wie heute dem
Schnipselfriedhof zu entnehmen ist, gibt es nun - endlich -
die angekündigte Seite, auf der die noch fehlenden Einträge selbstständig ergänzt werden können. Die bislang existierende Liste wird in den nächsten Tagen umgezogen, ich
werde da meine Einträge auch einbauen habe die verwertbaren gegenglueck-Vorschläge bereits eingetragen.
Als Bonus lassen sich die einzelnen Einträge bewerten, um so auf Dauer ein Ranking hinzukriegen. Wenn man schnell eine Alternative zum Fußballgucken braucht und einem gar nichts einfallen will, kann man dann einfach auf die bestplatzierten Aktivitäten zugreifen.
Und jetzt WOLLT ihr alle auf
Die Top 500 der Dinge, die besser sind als Fußballgucken gehen und fleißig mitmachen.
Update: Der Bad Karma Block HAT trainiert. Und zwar nicht Rettungsschwimmen. Muskeln wie Gummiseile. Gleichgewichtsmeisterleistungen. Und morgen wird gejammert.
Nachdem mich Sonne und Bier beim letztenmal so dahingerafft haben, dass die Liebste und ihr Mitbewohner Stein und Bein schwören, ich hätte mich ungewohnt positiv über die Fahrt auf ms hedi geäußert, weiß ich gar nicht, ob ich zum erneuten Entern des Schischiboat aufrufen soll. Die Seite der Schischischo verrät nix. Dabei sind vermutlich die Leichtmatrosen Sven Amtsberg, Michael Weins und Andreas Posch, dazu ein Gast, ein DJ mit Platten, die keiner mehr hören will, und Schischi selbst wurde auch angekündigt. Aber angeblich sollte das Schischiwrack auch im Anschluss an die Veranstaltung noch nach Schweden weiterfahren. Leere Versprechungen.
(Schischiboot findet auch - mit anderem Gast am 20. September statt; dafür meine Empfehlung, aber wenn die Schschischo im November Alexa Hennig von Lange aus dem Literaturhaus ekelt, könnt ihr getrost schon in den Winterschlaf gehen.)
Nun hört und liest man allerortens, dass bewaffnete Rail-Marshalls die Sicherheit enorm erhöhen könnten. Da die komplette Republik zeitgleich totalvideoüberwacht wird und die Bundeswehr überall im Inneren rumlungert, muss man nicht mal befürchten, dass die unbemerkt Scheiße bauen. Andererseits könnten die bewaffneten Rail-Marshalls bei versehentlichen Schusswechseln zwischen regulärer Polizei und Bundeswehr vermittelnd eingreifen.
Man kann gar nicht soviele Koffer tragen, wie man überall rumstehen lassen möchte, bis die Sicherheitskasper wieder runterkommen. Die haben doch den Arsch offen. Was ist eigentlich mit der Sicherheit auf den Straßen? Bräuchte es da nicht auch bewaffnete Street-Marshalls? Und bei mir zuhause? Her mit den bewaffneten House-Marshalls!?! Früher hieß das Blockwart, ich weiß aber gar nicht, ob die bewaffnet waren.
Problemlösungsansatz für folgende Probleme:
a) Die Deutschen sterben aus, weil sie sich nicht genug fortpflanzen.
b) Die Deutschen laufen Gefahr, durch Kofferbomben weiter dezimiert zu werden.
Wir sollten ab sofort jede Schwangerschaft mittels eines verpflichtenden medizinischer Eingriffs in eine Zwillingsschwangerschaft umwandeln. Dann werden bald wieder mehr Deutsche da. Und ab einem Alter von 4 Jahren wird der dümmere der beiden Zwillinge bewaffnet und als Twin-Marshall zur Rundumdieuhrüberwachung seines Zwillings verdonnert, so dass mittelfristig auch die Sicherheitslage wieder günstiger wird.
Im Störte war Konzert, beide Bands bieten Auszüge ihres Schaffens auf ihren Internetseiten zum Download feil:
- Leistungsgruppe Maulich (HH)
Hat einen hübschen Namen, aber der Vortrag lässt sich mit "zu viel Theatralik, zu wenig Schmiss" beschreiben. Timing ist nicht alles, aber wenn jedesmal vor einem etwas komplexeren Part, die gesamte Band abbremst und erst bei der nächsten Gelegenheit zum Mitgröhlen wieder das Tempo anzieht, wirkt das schnell komisch. 2 Bässe sind schon mal ein guter Ansatz, aber wozu braucht man dann einen Gitarristen? Zumal der wegen akutem Texte-nicht-Wissens auch seine Vokaleinsätze verbratzt hat?
- "Skapretter" (Politischer Punkrock aus Kopenhagen)
Skapretter klingen, nun ja, ein wenig konservativ. Punk der zweiten Generation (frühe Achtziger), der so klingt, als könne man ruhig das "The Exploited"-T-Shirt tragen. Ich habe aber gar keins. Live recht unterhaltsam. Kurz, schnell und gut. Ein bisschen weniger "Oh-Oh-Oh"-Gegröhle würde es auch tun. Aber dann könnte das Publikum nicht so hübsch mitgröhlen und an den richtigen Stellen die Fäuste recken.