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Durchwachsende Bilanz für 3 Konzerte in 4 Tagen

Letzte Woche war nicht nur Nazionalfeiertag aller Detschen sondern auch sonst einiges los, so dass ich es auf 3 Konzerte in 4 Tagen gebracht habe. Los ging es dienstags im Molotow, einem schönen Beispiel Hamburger Politik: Erst gibt es einen Preis für den innovativsten Club der Stadt, dann sieht man dabei zu, wie der Laden (mitsamt einiger anderer Lokalitäten und vielen Wohnungen) abgerissen wird. Vermutlich ist das alternativlos, weil wir nun wirklich mal dringen ein Hotel oder so was auf St. Pauli brauchen. Beim Rausgehen ist mir aufgefallen, dass ich vergessen hatte zu photographieren, Deshalb ein Symbolphoto.
Symbolphoto Molotow
Symbolphoto Molotow


Die Frau, die auch sonst weiß, wo es in Hamburg langgeht, auch wenn ihr in musikalischen Dingen nicht zu trauen ist, hat mich auf das unangekündigte Zusatzkonzert von East Cameron Folkcore mitgenommen. Das war nett. Die Band macht schon irgendwie Folk, wirkt aber sehr engagiert was eine angenehme Punkrockattitute transportiert. Die können auch mit ihren Instrumenten umgehen, das Problem ist nur, das sie zu neunt sind und acht immer irgendwas spielen muss, so dass es oft ziemlich zugekleistert ist. Vom Cello hat man nur bei einem Stück überhaupt was gehört, die Mandoline nie. Was ich von drei Gitaristen halte, kann der regelmässige Leser sich denken. Interessanterweise war das beim Gesang nicht so, da wurden die Stimmen so unterschiedlich eingesetzt, dass es nicht überladen klang. Ein netter Abend, auch wenn sich die Band nicht länger in meinem Gedächtnis festsetzen wird.

The Diamondroadshow im Lichtmess
The Diamondroadshow im Lichtmess

Ich war zu spät und das Lichtmess ausverkauft, durch den Vorhang konnte ich trotzdem noch dem Konzert beiwohnen, aber pünkliches Aufschlagen wäre schlauer gewesen. Wenigstens war die Bar im Zugriff ... Die Diamondroadshow hatte schon angefangen: Digger Barnes machte seinen Ein-Mann-Band-Country und erzählte ein bisschen Unfug, was mir nicht schlecht war, aber mir doch ziemlich schnell zu langweilig wurde. Aufgepeppt wurde das Ganze durch Pencil Quincy, der mit seinem wundersamen Illuminationsplattenspieler, diversen Pappkameraden und einem haufen sonstiger Tricks den visuellen Hintergrund auf der Leinwand hinter Digger Barnes live herstellt. Das ist schon ungewöhnlich und hübsch anzusehen.

Dann musste es mal wieder Punk sein. Im Hafenklang hatte das Label Twisted Chords nicht nur den vorderen Teil in einen Einkaufsladen verwandelt, sondern auch einige seiner Bands zur Leistungsschau aufgerufen. Zu Beginn lasen die Beatpoeten einige Deutschpunktexte vor, das war noch blöder als die Texte schon waren.
Amen 81
Amen 81


Den Anfang machten Amen 81, das war schön auf die Ohren, ohne Überraschungen und ein schöner Einstieg.

Todeskommando Atomsturm - Schülerbandrock mit erhobenem Zeigefinger
Todeskommando Atomsturm - Abiturientenrock mit erhobenem Zeigefinger


Als nächstes kam eine Band mit dem schönen Namen Todeskommando Atomsturm. Das hätte die Veranstaltung auf dem Plakat auch schön geschmückt. Leider ist die Band auch noch auf die Bühne gekommen und hat gespielt. Übler Schülerbandrock mit Gitarrensolos und moralisch erhobenem Zeigefinger. Wenigstens mit dem Prügelpogodeppen vor der Bühne, den das verdient. Meine Fresse, war das übel, am Ende war ich echt angepisst. Das waren wohl auch die kleenen Punker, die sich zu diesem Zeitpunkt so abgeschossen hatten, dass sie sich am Rande der Tanzfläche schlafen legen mussten. (@Kröte, wenn du wieder mitliest: Natürlich war das für einige Leute der beste Abend in ihrem Leben.)

Kaput Krauts
Kaput Krauts

Von den Kaput Krauts hatte ich aus irgendwelchen Gründen schon mal was gehört und ich hatte die als "ähnlich wie Muff Potter" abgelegt. Aber im Gegensatz zu Muff Potter sind die Kaput Krauts live richtig gut. Da war's eher vorbei mit Mitschunkeln. Ist eben nicht immer so einfach. Ist das Leben ja auch nicht.

Im Gegensatz zu meiner Begleitung und dem Großteil des Publikums bin ich dann noch für die, nun ja, "musikalisch" unterlegte Performance der Beatpoeten geblieben. Das war dumm von mir. Gegen Elektrobeats kann mein Schrittmacher nicht an und die präsentierten Texte waren keineswegs intelligenter als die zu Beginn verlachten Deutschpunktexte.

Johnny King und Nuclear Raped Fuck Bomb im Hafenklang

Johnny King im Hafenklang
Johnny King

Rechtzeitig aus dem Urlaub zurück, gleich auf's Konzert: Von Johnny King habe ich schon lange nichts mehr gesehen/gehört, aber ob einen Erdbeersekt zuviel oder zuwenig, liefert der Mann ab. Auch wenn ich den Eindruck hatte, manch einem hat es eher nicht so gefallen.
Nuclear Raped Fuck Bomb im Hafenklang
Nuclear Raped Fuck Bomb

Offensichtlich war ich nicht der einzige, dem das Album von Nuclear Raped Fuck Bomb erstmal nicht wirklich zugänglich war. So richtig haben mir eigentlich nur zwei Lieder gefallen (und zwei von der EP), der Rest war eher so lala. Jedenfalls wurde das Konzert von der Fabrik in den Hafenklang verlegt und auch da war es nicht voll. Dafür war es auf der Bühne ordentlich voll. Und was soll ich sagen: Schellenreifenterror Deluxe. Kirmestechno und depressive Geschichten. Kriegserklärungen gegen den Mainstream. Diven und Urviecher. Schöne Gitarren und hässliche Beats. Es war großartig. The whole world ceases to exist - fuck bomb kills them all. Lalala.

Static me, Power und Glow Kit

Bevor ich jetzt wieder lang was auf Halde lege, hier noch ein Kurzbericht vom letzten Ausflug ins Størte:

Static Me
Static Me

Static Me hat lobenswerterweise eine eigene, richtig Webseite. Ich begrüße auch das Bemühen, nach ungefähr der Hälfte des Auftritts mal ein anderes Lied zu spielen. Aber so richtig vom Hocker gehauen haben mich die z. T. recht desinteressiert wirkenden Kölner nicht.

Power

Power macht langweiligen Altherrencore mit widerlichen Metalanleihen. Leider hält die Band Lautstärke an sich für ein Qualitätskriterium. Das ging selbst mit Ohrstöpseln nicht. Aber selbst draußen vor der Tür musste man noch viel zu viel davon hören. Meine Kamera fotographiert in diesem Dezibelbereich nicht.

Glow Kit
Glow Kit

Mit dem Abend dann noch versöhnt hat Glow Kit aus Aarhus/DK, die man in der mit Javascript sinnlos verseuchten Soundcloud nachhören kann. Das klingt ein bisschen nach sehr altem Prepunk-Zeug und man erwartet eigentlich, dass sie irgendwann "Twist & Shout" spielen. Geht aber gefällig nach vorne los, hat einen interessanten Sound. Außerdem mit Abstand die sympathischste Band des Abends.

Seminar Angstfrei fahren im ICE

Kommando Sonne-nmilch, 17.05.2013 in der Fabrik
Kommando Sonne-nmilch auf voller Fahrt, 17.05.2013 in der Fabrik


Nach dem die kleine, aber feine Meute mit Schnittchen abgefüllt war, ging es im punkfreundlichen Gefährt in die Fabrik zum Seminar "Angstfrei fahren im ICE". Vorm Eingang war es so ein bisschen wie Klassentreffen, nur ohne die ganzen Spacken von der Schule. War jedenfalls allgemeiner Tenor, obwohl die wenigstens schonmal auf einem Klassentreffen waren. Warum sollte man da auch hin. Das Konzert hat die Erwartungen nicht enttäuscht. Der Gitarrengebetsteppich ist wieder ein wenig weiter abgewetzt, aber der kommt ja zumindest bei mir sonst nie zum Einsatz.

Die neue Platte ist übrigens auch für Zuhause ziemlich gut und die sollte man wie die anderen Kommando Sonne-nmilch-Tonträger auf jeden Fall haben. Wer schon alles hat, hätte auf dem Konzert schöne Dinge, wie Kissenbezüge und Mützen erwerben können, aber nun ist zu spät. Kann ich auch nichts machen.

Hier gebe ich mich mal experimentierfreudig und baue eine neue Spielerei ein, das dürfte aber nicht in allen Browsern funktionieren. Muss ich noch testen.



"... weil Dienstag einfach ein Scheißtag ist."
Kommando Sonne-nmilch, 17.05.2013 in der Fabrik


Update: Midori und Chromium funktionieren, Firefox nicht.
Update2: Videokodierung ist die Hölle. Firefox, Midori und Chromium funktionieren jetzt, die Bildqualität hat aber ein bisschen gelitten. Da versuche ich mich noch dran. Andere Browser tun es vielleicht auch. Applegeräte eher nicht. Kann ich hier nicht testen und interessiert mich auch nicht.
Update3: Nun ist auch die Qualität wieder besser.
Update4: Safari kanns auch. Der rotte IE mit dem ich's versucht habe, war mit dem Video-Tag überfordert. Aber kennt ihr jemanden, der den Internet Explodierer benutzt? Will man solche Leute kennen?

Aufräumen: Unerwähnte Konzerte der letzten Monate

Dangerman im Størte
Dangerman im Størte, 03.11.2012


The Bone Idles im Størte, 03.11.2012
The Bone Idles im Størte, 03.11.2012


Beide Bands haben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber Blondie war auch mit.

Bernadette La Hengst im Speicher Husum, 09.11.2012
Bernadette La Hengst im Speicher Husum, 09.11.2012


Für mich ein ungewohnter Ort für ein Konzert, der Speicher Husum liegt nicht ganz direkt um die Ecke. Aber hier ergab sich mal die Gelegenheit und es war ein kleines, aber sehr feines Konzert. Ich habe gelernt, dass es doch nicht komplett sinnlos ist, Songs von Michael Jackson zu covern. Und man sieht, das eine bessere Beleuchtung beim Fotographieren hilft.

Beim erweiterten Wohnzimmer mit der Notgemeinschaft Peter Pan & Grizou im Centro Sociale sind die Bilder so schlecht geworden, dass nicht mal ich die hier hinstellen mag.

Fred Adrett beim Musikquickie am 11.12.2012
Fred Adrett beim Musikquickie am 11.12.2012


Definitiv weniger Publikum, als verdient.

Traditionskonzert am 30.12. im Størte
Traditionskonzert am 30.12. im Størte


Schnell war's. Laut war's. Und es ist mir nicht geglückt Agata, Hirnsäule und/oder Operation Braindead sichtbar abzubilden. (Oder ich habe es nicht versucht.)

Holzfacharbeiten und Punkmusik, 04.05.2013 im Størte
Holzfacharbeiten und Punkmusik, 04.05.2013 im Størte


Grizou, 04.05.2013 im Størte
Grizou, 04.05.2013 im Størte


Holzfacharbeiten und Punkmusik von der Tischlerei Lischitzki,, die ich immer noch oder immer wieder mag, und zum gefühlt achten Mal Grizou, die ich immer noch oder immer wieder langweilig finde, am 04.05.2013 im Størte. (Die dritte Band hat meine heuschnupfenzerplagte Lunge nicht mehr mitgemacht. Aber Rauchen ist ja auch voll Punk.)