Letzten Dienstag war ich zum ersten Mal seit langem wieder in der Fabrik, dank der Nachbarn mit pünktlich beginnenden Konzerten und einer erträglichen Lautstärke. Dafür ist das feilgebotene Carlsberg (=Holsten?) so beschissen, dass die Plastikbecher eher als overdressed bezeichnet werden müssen. Wahrscheinlich ist die einzige Existenzberechtigung für das Bier, dass die Plastikbecher leer so schlecht fliegen.
Gitarren weglassen ist eine sehr gute idee. Allein das reicht dann aber auch nicht, wie die Invasives eindrucksvoll aber wenig druckvoll unter Beweis stellten. Als Schiedsrichterstatisten bei den Hanson Brothers waren die beiden Jungs deutlich besser aufgehoben.
Puck Punk ist, wenn ein paar ältere Herren hemmungslos ihrer Vorliebe für die Ramones frönen, aber in 20 Minuten musikalisch mehr zeigen als die Ramones während ihrer kompletten Existenz. Ich würde die Band in ihrer eigentlichen Daseinsform Nomeansno jederzeit vorziehen und vermutlich auch keine Platte des Seitenprojekts kaufen, aber live ist das sehr, sehr unterhaltsam.
Der durch durch das
Hasenfest gewonnene freie Tag ließ sich eigentlich nur auf eine Art und Weise nutzen: Das Størte rief zur Kreuzfahrt auf der
Frau Hedi und hatte auch noch eine meiner
Lieblingsbands eingeladen.
Gewohnt pünktlich und mit ungewöhnlich kalten Bier am Start ging's dann los. Während die Band noch letzte Soundjustierungen vornahm und die ersten Freiwilligen eine Kloschlange formierten, fuhr uns Frau Hedi wie gewohnt in die schönsten Ecken Hamburgs. Unterstützt von gleichermassen lautem wie altmodischen Punk aus der Dose nahm man die ersten Getränke ein, plauschte, besichtigte die Gegend und grinste sich freundlich an. Unter uns norddeutschen Stoffeln ist das ja durchaus nicht immer so.
Erste Pause, es wurde Bier nachgebunkert und auf gings in die zweiten Runde. Hier legte Zweitageohneschnupftabak dann los. Wie uns
Jens Riewa und Ina Müller im öffentlich-rechtliche Fernsehen lehren, ist die Seekrankheit der natürliche Feind des Schlagzeugers und das Kreuzfahrtpublikum, das härteste überhaupt. Aber souverän und unkompliziert stellten sich die Regensburger Landratten ihrer Aufgabe, was mit gefälligem Kopfnicken zumindest außerhalb der Kloschlange begrüßt wurde. Zwar wuchs diese immer weiter an, aber das hatte wohl nix mit der Band zu tun. Der Sound war zumindest in Nähe des Mixers erstaunlich gut, was angesichts der maritimen Umstände auf der Frau Hedi ja durchaus keine Selbstverständlichkeit ist. Wer schon mal im gegenglueck gelesen hat weiß, dass ich die Band sehr schätze und ich kann mich nur wiederholen: Live ist das noch besser.
Die rauhe Seeluft zerstörte mehr Gitarren als weiland The Who, wenn Pete Townshend mal wieder schlechte Laune hatte, aber irgendwie hat es dann doch noch gereicht und die tapfer spielende Kapelle das Ende der Runde erreicht. Nur die Elbphilharmonie ist leider wieder nicht eingefallen. Eigentlich hätte wir dann auch noch ein paar Runden fahren müssen, bis jeder mal auf dem Klo drangewesen wäre, aber als dann gut war, war's auch gut.
Sehr schön
geschrieben:
"Die Heulerei über die Benzinpreise ist das Dinner for One der Osterzeit." - Solange an der Tanke nicht über € 5,- pro Liter verlangt werden, könnt ihr Automobilisten euch gehackt legen. Arschlöcher.
Ich war zwei Wochen in Krakau, wo ich mich erst nur belacht habe, dass es es eine Pabsthuldigungsstraßenbahn gibt. Man muss wissen: In Polen gibt es nur einen Pabst, der ist untot und kommt nicht aus Detschland. Beim genaueren Hingucken fand ich die Pabstreklame schon nicht mehr so lustig: In Deutschland wird der
massenhafte Missbrauch von Kindern durch sogenannte Würdenträger der ganz offensichtlich
nicht lernbereiten katholischen Kirche zumindest so thematisiert, dass man den Verein in diesem Zusammenhang auch
Kinderfickersekte nennen darf. Dagegen bewirbt man in Polen eiskalt eine Pabstbibliographie mit dem Titel "Przyjaciel dzieci" (auf deutsch: "Freund der Kinder") und zeigt ihn in Großaufnahme beim Abknutschen kleiner Jungs:
UPDATE: Und vermutlich hätte ich das nicht am 1.4. posten sollen. Das Bild ist echt.
Während hier in der ersten Monatshälfte noch ZweiTageohneSchnupftabaks Fehltölpel (gibt es
hier ziemlich weit unten) die Playlisten dominierten, hat mich dann das leider punkfreie Krakau und der Frühling doch noch auf einen Retrodubtrip geschickt und der Song für diesen Monat ist der olle Messian Dread Gassenhauer "Dubbing is must". Der Song (und seine Verwandten) auf meiner Festplatte stammen noch aus seligen MP3.COM-Zeiten, wo Messian Dread sich um Dub verdient gemacht hat. Heutzutag scheint der Mann online eher nicht mehr so aktiv, sein selten und schon länger nicht mehr aktualisierter
Dubroom scheint aber auch eher im religösen Firlefanz zu versinken.