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Song für Februar 2011 - Zea: We've got a Crisis

Die beim Konzert mitgenommene CD hat es bei mir in die Dauerrotation geschafft. Neben "Bourgois Blues" , "The Fall" Text zu einer alten Bluesnummer und eine fast reine Gitarrennummer, "Song for Electicity" und "We buried indie rock years ago" (von der Zea-Webseite) ist es vor allem "We've got a crisis", das spontanes Kopfnicken und gute Laune auslöst. Ein Text, der einen vorbildlichen Frühachtziger No-Future-Fatalismus transportiert, auch wenn das damals wahrscheinlich noch "Tanz auf dem Vulkan" gehießen hätte. Und Computer waren damals auch noch Feinde. Aber wenn's wegen mir den 8-Bit-Bereich nicht verlassen müsste, ist der Einsatz von Elektrik bei dieser Ein-Mann-Combo durchaus hörbar. Wenn mir nach handgemachtem ist, kann ich immer noch auf den "Black Diamond Express Train To Hell" zurückgreifen, der hier trotz Lokomotivführerstreik eingetroffen ist, zurückgreifen: 3 Traditionals, 5 selbstgestrickte Songs - Folk, wie er sein muss: schmutzig, trunken und pathetisch.


Kreiswehrersatzämter schleifen!

Ok, Fefe war mal wieder schneller. Aber ich kann trotz dem nicht umhin, dazu noch einen Satz zu verlieren:

Geschenkt, die Fummeleien an Flughäfen und anderswo. Geschenkt, das Rumgeschubse der Bullen auf Demos. Noch vor einem stundenlangem Aufenthalt im Bullenkessel von Karwitz und trotz der über 20 Jahre, die inzwischen vergangen sind, werte ich meinen erzwungener Besuch im Kreiswehrersatzamt Goslar als den entwürdigendsten Zusammenprall mit irgendwelche Autoritäten in meinem Leben. Und jetzt, wo euch nichtmal mehr die Bundeswehrmacht braucht, fangt nicht an, auf Mitleid zu machen. Ihr ward immer schon überflüssig und müsst weg. Wegen mir kann man euch, die ihr jahrzehntelang in den Kreiswehrersatzämtern der Republik Menschen misshandelt habt, irgendwo nackt auf eine Verkehrsinsel binden und täglich mit frischer Scheiße beschmeißen. Ich werde dann immer noch jedem erklären, dass das viel zu gut für euch ist.

Song für Januar 2011 - Civil Civic: Less Unless

Eigentlich wollte ich mir immer mal notieren, welcher Song wann gerade in meiner Rotation ganz oben steht. Wo mir gerade noch erinnerlich ist, was letzten Monat war und mir das auch für diesen klar ist, schiebe ich also den für Jänner hier schnell nach und haue möglichst bald den für Februar raus. Wahrscheinlich halte ich das dann auch bis mindestens März durch. Listenkacke. Verbindlichkeiten. Hey, hier ist das Internet!

Vermutlich bin ich über Bad Panda auf Civil Civic gestossen. Wie immer ein paar Wochen hinterher ... Die Band hätte ich vermutlich letzten Sommer mit den High Quality Girls im Hafenklang gesehen, wäre ich nicht auf der Flucht vor dem WM-Nazionalwahn ein paar tausend Kilometer entfernt gewesen. Mehr noch als der von Bad Panda präsentierte Song "Lights On A Leash" hat es mir der Song "Less Unless" angetan. Als es noch kein Video davon gab, schlug die Band vor: "We recommend imagining a beach party being hit by a tsunami." - kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, ich gehe nicht auf Strandpartys. Aber was Civil Civic, die auch ein sehr unterhaltsames Blog betreiben, dann als Video abgeliefert haben, lief hier in der Dauerschleife. Mich bringt das zum Grinsen und Kopfnicken.



Fluten / Zea im Centro Sociale

Nach der Renovierung des Centro Sociale, das nun den Charme einer Seniorenresidenzkantine versprüht, präsentierte das erweiterte Wohnzimmer am 04.02. das erste Konzert. Die Hamburger Band Fluten fängt an, und wir waren leider nich zu spät. Laut Eigenbeschreibung mit "Wurzeln im Post-Hardcore, [BLAH - entfernt vom gegenglueck] und ganz sicher ohne Zeigefinger." Und das war dann noch viel schlimmer, als man befürchten musste. Laut ohne Lärm, U2esken von der Gitarre, Deutschrockgenuschel mit Schnurrbärten* - selbst mit dem Covern von Top40-Songs und Fußballhymnen könnte hier kein Schaden mehr angerichtet werden. Also verbessern wir die Bandinfo: "Verhaftet im Schülerbandtum, [BLAH - gegenglueck], und ganz sicher ohne Eier." Ekelhaft.

Zea im Centro Sociale
We've got Crisis and Dance to the Sound of Sirens.**


Dann kam Zea, der einzelner Niederländer auf dem Photo**, der schon durch den "niedlichen" Akzent bei den Damen gepunktet hat. Computerpunkpop mit Telecaster. Klingt schwierig. War es aber nicht. Nicht mehr ganz 8bit, das im Ansatz Anklingen von Billy Bragg tolerierbar, einigermassen schmissig und frei von Gitarrensoli versöhnte Zea noch mit dem Konzertabend. Am Ende ein bisschen kurzer Auftritt. Wie sich beim nachträglichen Anhören der Konserve herausstellt, hätte auch ein besseres Textverständnis nicht gestört.

Damit in der Seniorenkantine dann aber bloss keine gute Stimmung aufkam, durften die Schnurrbärte von Fluten das Publikum mit lauter, aber schrecklicher Stampfpopkacke vertreiben.

* Deshalb auch kein Photo. Das hält meine Kamera nicht aus.
** Wie immer rotstichig. Früher gab es doch auch Lampenfolien in anderen Farben, oder nicht?