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Alter Sack beim Plattenkaufen II

Quasi blitzartig nach Erscheinen des Widerspruch, der wundervollen Zeitschrift für Sex & Sozialneid, wurde mir das Belegexemplar vom Stift höchstselbst überreicht, sind doch die taufrischen Rezensionen des gegengluecks dort in mühevoller Kleinarbeit abgemalt worden. Ihr wollt das Heft jetzt alle haben, damit ihr mal mit was Anständigem zu Lesen daheim bleibt und nicht enttäuscht vor irgendwelchen Lokalitäten steht, deren letztjährigen Termine auf der Website vom Widerspruch manchmal annonciert werden.

Und wie das Leben so will, war das gegenglueck wieder Plattenkaufen: Support you local dealer. Klar, also schnurstracks in einen der hiesigen, als "okay" bekannten Laden gerannt mit meiner langen Liste. Von vier gesuchten Tonträgern - alles neu(aufgelegt)e Platten nicht ganz unbekannter Bands - keine einzige. Also war ich gezwungen, die dringend benötigte Neuerscheinung in einem zwielichtigen Geschäft voll arroganter Möchtegernmusikindustrieller zu erwerben. Eklig. Den Rest habe ich dann mal wieder bei Flight13 bestellt und das werde ich das nächste mal gleich tun.


  • EA80 - Reise
    Erstmal auffällig ein wunderschönes Cover, Siebdruck auf Kunstkarton, das auch vom üblichen Schwarz abweicht. Aber wie heißt es so schön im Song Selbstumdrehung: "Bunt wird die Welt nicht sein, die ich dir gebe" - Wer nach Gute-Laune-Trallala-Punk sucht, ist auch mit dieser EA80-Veröffentlichung schlecht bedient. Musikalisch dürfen auch keine großen Neuerungen erwartet werden, ich finde Reise aber weniger hardgecoren und gedroschen, ohne dass die Musik wirklich an Druck verliert, vielleicht auch nur ein Effekt der teilweise etwas zurückgemischten Gitarre(n). Ich find's gut.

  • Wipers - 3 CD Box
    Zwar hatte ich ein Schrammeltape von der ersten Wipers Scheibe "Is this real?" schon mal durch eine CD ersetzt (die ist jetzt quasi "über" - jemand Interesse?), aber in der CD-Box finden sich daneben auch noch "Youth of America" und "Over the Edge", die sich bei mir nur teilweise und auf noch schrammeligeren Tapes finden. Alle drei Veröffentlichungen finde ich nachwievor großartig und gehören in jede wohlsortierte Sammlung. Das ist dann damit abgehakt. (Die Bonustracks der zahlreichen Alternativ- und Liveversionen sind interessant, aber rechtfertigen den Kauf nicht.)

  • Bad Brains - Build a Nation (CD) / Live at CBGB 1982 (DVD)
    Jaja. Aber trotzdem. Für die neue CD, hat sich die Originalbesetzung ins heilige Studio der Beastie Boys bitten lassen. Dort zeigen sie, dass sie nichts verlernt haben. Weder Hardcore, noch Reggae. Leider müssen ich und ich feststellen*, dass in Bezug auf Überwindung der blödsinnigen Jah-liebt-euch-alle-Lyrics auch keine Veränderung festzustellen ist. Schöne Scheiße, nachwievor geniale Musik, aber unerträgliche Texte. Und die (zwecks Erreichen der Summe für die portofreien Lieferung) mitgeorderte LiveDVD bestätigt das nur: Zwar konnten die Bad Brains schon 1982 Dinge, von denen damals alle glaubten, das ginge gar nicht, und waren musikalisch jenseits von allem anderen, aber auch hier schon diese Lala-Blabla-Rastafari-Kacke. (Und ja, natürlich habe ich das vorher gewusst.)



*Um den Kreis zu schließen: Credits für diesen Joke gehen an den Azubi vom Widerspruch.

Aus besonderem Anlass ...

... - der hier keine Rolle spielen soll - spielen folgende Unterhaltungskappellen am 01.12.07 im Størte auf:


  • Apocalipstix
    Die können sich keine eigene Homepage leisten, deshalb kann ich die Überneugierigen nur an die ausdrücklich nicht empfohlenen Suche bei MyShit verweisen.

  • Hausvabot*
    Berliner Punks mit echt originellen Irokesenfrisuren. Auf ihrer Homepage geben sie Einblick in ihr musikalisches Schaffen, habe ich aber noch nicht angehört. Ich denke aber mal, es wird keine großen Überraschungen geben ...

  • Neue Katastrophen*
    Unter der programmatischen Parole "Alles ist Scheiße, nichts wird gut!" schnörkellos nach vorne gedroschener Punk. Wie sich das gehört.



*Ich weiß, dass sich Punk mit Metal in einem erbitterten Kampf um den Titel "Konservativste Subkultur überhaupt" befindet. Aber kann denen denn nicht trotzdem mal bitte jemand klarmachen, dass Introseiten auf Homepages, die man nur wegklicken muss, absolut überflüssig sind? Oh, shit. Ich bemerke gerade, das die Introseiten noch ohne Flash sind. Wenn die Webpunks das entdecken, wird es erstmal noch schlimmer ... still a long way to go.

Vielleicht ja diesmal: Abwärts

Weil bei Konzerten von Abwärts ja immer irgendwas schiefgeht oder dazwischen kommt, warte ich den Termin mal entspannt ab. Gibt auch eine neue Platte, die wird ja wie immer sehr innovativ sein.

Update: Nee, wohl auch diesmal nicht. Das ist der letzte Donnerstag im Monat also CS-Treffen, hoffentlich jetzt auch mit Leuten von HC und BeWelcome.

Aus meiner Mailbox: Aufforderung zur Werbung?

In meiner Mailbox von diesem Blog war folgende Mail (mit [] habe ich ein paar Sachen zwecks Anonymisierung rausgenommen):

Hallo,

beim Surfen sind wir auf dein Blog gestoßen, in dem du ja u.A. über Filme berichtest. Deshalb möchten wir dich gerne auf den Kinofilm [Filmname - gegenglueck] aufmerksam machen, für den wir die Online-Promotion übernommen haben. [ein Satz Filmbeschreibung - gegenglueck]

Der Film ist in der letzten Woche in Hamburg angelaufen und könnte dich, den Inhalten deines Blogs zu Folge, interessieren.

Falls du mehr wissen willst, guck doch einfach mal auf die offizielle Homepage zum Film, oder führ dir die Clips auf Youtube zu Gemüte.

[film-url - gegenglueck]
[youtube-url - gegenglueck]

Beste Grüße,
[Vorname - gegenglueck]
[Signatur mit Adresse usw. - gegenglueck]


Kleine Filmpromotionsfirma sucht kleinen Blogger zum Austausch. Nee, ist schon klar. Ich habe dann mal im richtigen Leben nachgefragt, zum Glück ist die härteste Filmredaktion Europas ja nicht weit: Wenn die große Filmproduktionsfirma oder Fernsehsender möchte, dass die großen Filmredakteure ihren Film besprechen, bekommen sie eine DVD bzw. Einladung ins Kino. Wenn mich jemand geneigt machen will, irgendwo hinzugehen und darüber womöglich zu berichten, finde ich ein Freiticket/Einladung auch nicht zuviel verlangt.

Ansonsten bleibt das Ganze in meinen Augen ein billiger Versuch, sich ein paar Links zu erheischen und für lau Propaganda zu bekommen. Virales Marketing. Scheint ja auch super zu klappen:

Ich bin früher herausgegegangen, da mir dieser pubertäre, fäkal geprägter Unsinn, dabei nicht rmal wirklich trashige Film schon während des Sehens auf' s Gemüt ging.

(incl. Fehler von hier)
Ich werde die Mail jetzt in meiner Mailbox mal mittels des Knopfes "Spam" bewerten, gibt halt auch unter den Promotionsfirmen schwarze Schafe.

PS: In den Film würde ich schon deshalb nicht gehen, weil ich einen der beiden Hauptdarsteller schon in seinen besseren Momenten zum Kotzen finde.