Aus der Inbox von heute:
Heute abend ist XXX-Party mit Linker Gegenkultur
Kultur als systemimmanenter Zierrat ist nie "gegen" sondern immer "für" oder "mit" (schlimmstenfalls "sub"). Das ist auch keine Frage von rinks oder lechts. Ein Livebeispiel: Man stelle sich auf die Piazza am Schulterblatt und schaue Richtung Florapark. Links findet sich linkes Kasperletheater mit pseudoautonomen Stallmief in der
Rotten Flora. Rechts findet sich trotz gleich
dreier Kulturbegriffe völlig anspruchsfreies Kasperletheater auf Basis studentärer Selbstausbeutung zum Wohle einzelner Möchte-gerne-Kulturindustrieller.
Welchen Unterschied macht das nun? Keinen. Ich gehe lieber in die rotte Flora, weil da die spannenderen Bands spielen, Gewinne nicht privatisiert werden sondern in Soliaktionen fließen (unverzichtbar). Politisch interessante Veranstaltung finden mit Sicherheit auch dort statt, aber i. d. R. geht es auch hier eher um blosse Unterhaltung. Schön. Eher früher als später wird jemand im Haus 73 eine Veranstaltung machen, die mich - aus puren Unterhaltungsgründen - sehr interessiert. Dann ist es auch nicht besser oder schlechter dorthin zu gehen, als zum Beispiel in die
Fabrik. (Für Bands und andere "Künstler" auf der Suche nach Auftrittsmöglichkeiten, ist der Unterschied ja auch nicht wahrzunehmen, wenn sie nicht sehr in der ein oder anderen Szene stecken.)