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Kuttner erklärt die Welt - Videoschnipselvortrag (6)

Am Donnerstag, 5. Oktober um 20 Uhr im Thalia in der Gaußstraße hat sich Dr. Jürgen Kuttner wieder um Kopf und Kragen geredet. War ausverkauft. War gut. Anfänglich habe ich gedacht, es sei eher lahm, aber der gute Mann kam immer mehr in Fahrt und nach ca. 2,5 Stunden war dann auch die Grenze der Aufnahmefähigkeit erreicht. Wer sich Notizen gemacht hat, ist besser dran.

Alter Sack beim Plattenkaufen

Seit langem mal wieder im Plattenladen. Aus aktuellem Grund, den ich aber schon wieder vergessen habe. Jedenfalls gab's nüscht. Also doch wieder per Internet CDs bestellt, da muss man dann ja immer die Mindestbestellsumme oder gar die Ohne-Porto-Summe vollmachen. Nun sitze ich hier mit einem Haufen neuer CDs und stelle erschreckt fest, dass ich dieses Jahr im Monatsschnitt mehr als eine CD erworben habe. Und dann jammert die Industrie immer noch ... Eine Auswahl:


  • Warum eigentlich? - Die goldenen Zitronen, Lenin
    Neue Zitronen gekauft, ohne so Recht zu wissen warum ... das erstemal nebenher gehört. Ging mir nicht komplett auf den Keks, bei der Band ja schonmal was. Nochmal konzentrierter zugehört. Die Musik macht mich bei den meisten Stücken nicht an. Zu den Texten kann man sagen: "Ja, stimmt alles. Ein paar nette Wortspiele und Dekonstruktionen des alltäglichen Dumpfsinns." Die CD muss man danach eigentlich nie wieder hören, denn die Musik rockt nicht und die Texte sind von Gestern. Für diesen Textschnipsel habe ich mich nochmal geopfert bzw. während der Lohnarbeit nochmal reingehört. Kann ja nicht schlimmer werden. Das "Lied der Stimmungshochhalter" bleibt hörbar (vielleicht wegend es Arbeitsplatzkontextes?), "Mila" wird mit jedem Hören besser (aber nicht besser als "Suse" von "Kommando Sonne-nmilch"), der Rest ist Zeitverschwendung. Merke: "Die goldenen Zitronen" dringend von der Liste der Bands, von denen man schon mal einfach so eine CD kauft, streichen.

  • Wieder da: Nomeansno - All Road Leads To Ausfahrt

    Nachdem ich diesen Sommer in Kanada ein paar mal "ganz Nahe" (also ca. 2000km) an einem Konzert von Nomeansno war, aber den Weg dann doch scheute, gibt es als Trost nach Jahren mal wieder eine neues Werk. Die Band ist ja selten leicht zugänglich, aber diesmal ist es ein harter Brocken. Hinter zum Teil SEHR pathetischen Gesangsparts knallt und rumpelt das Schlagzeug, treibt und schunkelt der Bass wie vor 20 Jahren. Vorruhestand scheint da nicht angesagt, viel mehr klingt es nach Besinnung auf alte Tugenden. Da es aber leider auch ein paar ziemlich langweilig und doofe Stücke gibt, lässt sich das Werk guten Gewissens nur Liebhabern weiterempfehlen.


  • Wiederentdeckt: Kolossale Jugend, Heile Heile Boches / Leopard II (Neuauflagen)
    Wollte ich damals, also kurz bevor uns die Trabis überrollten, schon haben, hätte ich damals auch schon kaufen sollen. Schon deshalb, weil man mich damals mit einem Tape abgespeist hat, auf dem die besten Stücke fehlten. Die Frau kenne ich aber nicht mehr. Die erste CD wollte gar nicht mehr raus aus dem Player. Das schrammelt und scheppert, quengelt und dröhnt so schön ... Insbesondere "Heile Heile Boches" gehört auf jeden Fall zu den wichtigeren Platten der 80er, zumindest wenn man nicht auf Karottenjeans und beknackte Frisuren stand.



Ach ja: Will jemand Superpunk-Maxis kaufen? Die sind zu Scheiße, um sie hier zu besprechen.

Diese Kritiken werden, so der Azubi will, auch in "Widerspruch", dem wundervollen Zentralorgan für Sex und Sozialneid erscheinen.